„Senioren fordern mehr Rücksicht ein“
In ihrer ersten Sitzung beschäftigten sich die Mitglieder des neu gegründeten „Arbeitskreises Mobilität“ der Senioren-Union (SEN) intensiv mit der Frage des Miteinanders von Fußgängern und Radfahrern im Straßenverkehr. Besonderes Augenmerk richtete man auf die drängenden Probleme in Fußgängerzonen. Die zunehmende zahlenmäßige Dominanz von Radfahrern bereite vor allem Senioren und Gehbehinderten Sorgen, stellte man übereinstimmend fest, wie Raimund Fries, SEN-Bezirksvorsitzender für Niederbayern, als Sprecher des Arbeitskreises mitteilt. In erster Linie gehe es um Kritik an der zu beobachtenden steigenden Rücksichtslosigkeit so mancher Radfahrer, gegen die vorgegangen werden müsse. Beinahe-Zusammenstöße in Fußgängerzonen von Radfahrern und Fußgängern seien mittlerweile schon fast an der Tagesordnung.
Der Ausbau separater Rad(schnell)wege, eigene Parkplätze für Fahrräder, verschiedene bauliche Maßnahmen rund um die „fahrradfreundliche Stadt“ – dies alles sei grundsätzlich zu begrüßen. Bei all dem dürften aber die schwächsten und zugleich in höchstem Maße gefährdeten Verkehrsteilnehmer, nämlich Kinder und Senioren, nicht „auf der Strecke“ bleiben. Gerade ihnen sollte bei allen Maßnahmen in Innenstädten besondere Aufmerksamkeit gelten: „Keine Privilegien zu Lasten Schwächerer!“ fordern die Senioren mit Blick auf die Probleme mit extrem „wilden“ Radfahrern. Das Bewusstmachen von Gefährdungspotential sei wesentliche Voraussetzung für ein rücksichtsvolles Miteinander im Straßenverkehr und im öffentlichen Raum, so die Mitglieder des „AK Mobilität“ der Senioren-Unon. Dabei wäre es ihrer Meinung nach ganz einfach, den § 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) zu verinnerlichen und auch entsprechend zu handeln. Nach der Präambel der StVO habe sich jeder Teilnehmer am Verkehr so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet, behindert oder belästigt werde. Die Senioren gehen noch einen Schritt weiter und fordern: „Fußgänger als schwächste Teilnehmer sind als das Maß des Straßenverkehrs zu sehen!“
Als besondere Gefahrenschwerpunkte erwiesen sich in den Städten die Fußgängerzonen sowie die Gehsteige, die von Radfahrern und Fußgängern gemeinsam genutzt würden.
Abgedruckt wurde der Bericht in der Passauer Neuen Presse und in der Mittelbayerischen Zeitung