Der Kreisverband Dingolfing-Landau zu Besuch auf dem Anwesen der Familie Dickow in Ruhsam
Die Gäste erhielten viele Informationen zum Projekt F.R.A.N.Z.
Auf Einladung der Familie Dickow bot der Kreisverband der Senioren-Union (SEN) eine Führung zum Thema „Blühfelder“ an. Die Mitglieder trafen sich beim Anwesen der Familie Dickow in Ruhsam bei Mamming. Der Hof von Friedhelm Dickow und Familie ist seit 2017 „F.R.A.N.Z.-Betrieb und somit Teil eines deutschlandweiten Projektes mit insgeamt zehn Betrieben. F.R.A.N.Z. steht „Für Ressourcen, Agrarwirtschaft & Naturschutz mit Zukunft“ und hat es sich zum Ziel gesetzt, Maßnahmen zu entwickeln und zu erproben, die die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft erhalten und erhöhen. Ausgelegt ist das F.R.A.N.Z.-Projekt auf einen Zeitraum von zehn Jahren. Friedhelm Dickow erklärte der Gruppe den großen Hof, der unter anderem über 70 Hektar landwirtschaftlche Fläche und 24 Hektar Wald beinhaltet.Der Anbau von Winterweizen, Wintergerste, Mais und Kleegras dient in erster Linie der Versorgung der Tierhaltung. Insgesamt werden 120 Mastbullen beherbergt und ein Stall mit 1600 Plätzen wurde zur Ferkelaufzucht gebaut. Außerdem wird seit 2005 zusammen mit vier weiteren Betrieben eine Biogasanlage betrieben. Sieben Hektar werden mit biodiversitätfördernden Maßahmen bewirtschaftet. Frau Dr. Claudia Kriegebaum von der Bayerischen KulturLandStiftung, die als Gast anwesend war, erläuterte den Besuchern die Maßnahmen an festen Standorten oder wie Blühstreifen als Feldlerchenbrutplatz dienen. Unter anderem werden Erdwälle mit angrenzendem Blühstreifen angelegt. Damit werden kleinstruktuierte Lebensräume für Insekten und Spinnen geschaffen und dienen als Rückzugsort zur Überwinterung.
Auf einem Rundgang über die Felder bei herrlichem Sommerwetter und angenehmen Temperaturen konnten die SEN-Mitglieder dies alles selbst in Augenschein nehmen. Alle waren begeistert von der Vielfalt und dem Duft der Pflanzen. Friedhelm Dickow erläuterte dabei die Maßnahmen vor Ort. Er berichtete von seinen Erfahrungen und wie man gemeinschaftlich etwas entwickeln kann, was Landwirtschaft und Naturschutz zusammenführe. Sohn Sebastian Dickow betonte, dass hierbei nicht nach dem „Käseglockenprinzip“ vorgegangen werden dürfe. Denn schützte man eine Art und ließe dabei fünf andere Arten „durchfallen“, sei dies nicht förderlich.
Im Anschluss an den Rundgang über die Blühfelder bedankte sich die Kreisvorsitzende Carmen Böhm bei der Familie Dickow mit einem Präsent für die umfangreichen und interessanten Informationen.